Über mich

Aufgewachsen in Frankfurt am Main lebe ich seit über 20 Jahren im Main-Taunus-Kreis und habe in Kelkheim meine Heimat gefunden. Als Verwaltungsbeamtin arbeite ich an der Goethe-Universität in Frankfurt im Bereich der Lehrkräftebildung. Weil es mir unglaublich Spaß macht, wirke ich noch nebenberuflich als Kommunikationstrainerin und Business-Moderatorin. Außerdem veröffentliche ich zusammen mit meiner wunderbaren Frau Sabine einmal im Monat unseren Podcast Zungenfertig www.zungenfertig.com.

Prägung

Als Erste in meiner Familie konnte ich das Abitur ablegen und studieren. Mein Urgroßvater war ein sogenannter Rotfabriker, ein Arbeiter bei der Hoechst AG. Ich kann mich noch an die Werkswohnung in der Gebeschusstraße in Frankfurt-Höchst erinnern, in der meine Urgroßeltern lebten. Mein Großvater - ein Vertriebener aus Bydgoszcz (Bromberg) - arbeitete am Flughafen und meine Mutter hat sich mit Volksschulabschluss "hoch" gearbeitet in der Werbebranche. Die Geschichte meiner Familie, die Erzählungen meines Großvaters über den Faschismus und meiner Mutter über das Aufwachsen mit wenig Geld haben nicht nur mein Leben, sondern vor allem mein politisches Engagement geprägt. Deshalb setze ich mich ein für die Menschen, die es nicht so gut haben, die finanziell schwach sind oder mit anderen Einschränkungen leben müssen. Voller Stolz bin ich in der vierten Generation meiner Familie Sozialdemokratin.

Weg zum Engagement

Schon in der Schule fing ich an, mich zu engagieren, ich war Schulsprecherin, gründete die Friedensgruppe mit, spielte politisches Theater und interessierte mich für politische Parteien. In der Zeit gründeten sich die Grünen, aber die waren mir damals zu "alternativ". Eine Zeit lang arbeitete ich bei den Jungdemokraten mit, die ehemals als Jugendverband der FDP inzwischen unabhängig waren und vor der Gründung der Grünen Jugend, eng mit den Grünen und später mit den Linken kooperierten. Bei einem Seminar der Friedrich-Ebert-Stiftung lernte ich Anna Beyer kennen. Wir verstanden uns auf Anhieb wie Oma und Enkelin. Anna war eine Frankfurter Widerstandskämpferin, die vor den Faschisten fliehen musste und nach dem Krieg den Wiederaufbau Frankfurts mitgestaltete. Als ich sie kennenlernte war sie noch sehr aktiv. Sie war Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Frauenverbände, arbeitete bei den SPD-Frauen mit und bereiste regelmäßig Schulen und Seminare, um von ihrem politischen Leben zu erzählen. Ihr Vorbild hat mir den Weg in die Sozialdemokratische Partei vorgezeichnet. Im Geschichtsstudium hatte ich mich ja schon besonders für die Geschichte der Frauen-, aber auch der Arbeiterbewegung interessiert. Aber das Vorbild Anna Beyer hat mich endgültig zum Eintritt in die SPD bewogen und ich habe ihr versprochen, mich immer für Solidarität, Gleichberechtigung und vor allem gegen Faschismus zu engagieren.

Aktiv im Main-Taunus-Kreis

1999 wechselte ich in den Main-Taunus-Kreis und setzte mein Engagement im Vorstand des Ortsvereins Hofheim und als Schatzmeisterin der SPD Main-Taunus fort. Das schöne an der Parteimitgliedschaft ist auch, dass bei einem Wohnortwechsel dennoch gleich Menschen vor Ort sind, mit denen mich der Einsatz für die Sozialdemokratie verbindet und ich mich gleich zuhause fühle. Wichtig war mir von Anfang an, den Verein Frauen helfen Frauen zu unterstützen, der nicht nur das Frauenhaus betreibt, sondern auch die Frauenberatungs- und Interventionsstelle. 2001 habe ich erstmalig für den Kreistag kandidiert und hatte auch das Glück, gleich gewählt zu werden. Damit begann mein kommunalpolitisches Engagement, das bis heute anhält. In der Kreistagsfraktion konzentrierte ich mich auf Sozialpolitik und wurde auch nach einigen Jahren sozialpolitische Sprecherin sowie stellv. Fraktionsvorsitzende. Von Hofheim wechselte ich nach Liederbach und wurde dort Vorsitzende der SPD. 2009 zog ich um nach Kelkheim und wurde dort gebeten, 2011 auch für die Stadtverordnetenversammlung zu kandidieren. Dort wurde ich stellv. Vorsitzende des Bauausschusses und machte somit Erfahrungen in einem völlig anderen Politikbereich. Aber ich engagiere mich auch außerhalb der Kommunalpolitik:

In der SPD gab es die Arbeitsgemeinschaft für Lesben und Schwule in der SPD, kurz Schwusos. Im Laufe der Jahre bekleidete ich die verschiedensten Ämter im Bezirks- und Landesvorstand. Von 2014 bis 2018 war ich stellv. Bundesvorsitzende der Schwusos und kämpfte für die Ehe für Alle, für eine rechtliche Gleichstellung sowie gegen Diskriminierung. 

Außerdem war ich von 2019 bis 2021 Vorsitzende des Sozialverbandes VdK  in Kelkheim.

Berufliche Bildung

Meine Mutter träumte vom Studieren, deshalb hat sie mich immer unterstützt und ich sollte ganz nach meinen Interessen meine Fächer auswählen. Ich begann Mittlere und Neue Geschichte mit den Nebenfächern Politologie, Germanistik und Rechtswissenschaften  zu studieren, auch wenn es damals eher schlecht stand um spätere Berufschancen.  Ich entdeckte meine Begeisterung für die Geschichte der ersten Frauenbewegung und hatte das Glück, viele Veranstaltungen bei Prof. Ute Gerhard belegen zu dürfen, der Inhaberin des ersten deutschen Lehrstuhls für Frauen- und Geschlechterforschung. Allerdings merkte ich auch, dass mir wissenschaftliches Arbeiten, besonders in den Geisteswissenschaften zu wenig praxisorientiert ist. Ich wollte lieber etwas "handfestes" machen und arbeitete dann als Assistentin der Frauenbeauftragten am Staatlichen Schulamt. Verwalten, organisieren, aber auch etwas bewegen und hier auch ganz konkret etwas für Frauen bewirken zu können, fand ich erfüllender. Ich wollte aber nicht ohne Berufsabschluss bleiben, also belegte ich Abendkurse und legte als Externe bei der IHK die Prüfung zur Bürokauffrau ab. Es zog mich aber wieder an die Goethe-Universität zurück. Allerdings als Inspektoranwärterin. Ich begann das Studium der allgemeinen Verwaltung an der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden, Abteilung Frankfurt und schloss ab als Diplom-Verwaltungswirtin. So wurde ich Beamtin an der Goethe-Universität und über Stationen wie die stellv. Leitung des Studierendensekretariats, dem Referat für Studienguthaben sowie der Geschäftsführung eines Prüfungsamtes bin ich inzwischen Referentin im Bereich International Teacher Education an der Akademie für Bildungsforschung und Lehrkräftebildung. Da es mir unglaublich Spaß macht, arbeite ich auch nebenberuflich als Kommunikationstrainerin besonders für Kommunalpolitikerinnen.

Aktiv in Frankfurt

So wurde ich in Frankfurt schnell aktiv. Habe mich engagiert bei der Arbeitsgemeinschaft der SPD Frauen, dem Deutschen Verband berufstätiger Frauen, der Frauenkulturinitiative, dem Sportverein Artemis und der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Frauenverbände. Frauen- und Gleichstellungspolitik war mein Schwerpunkt. Außerdem fand ich es wichtig parteiübergreifend aktiv zu sein. Es war unglaublich spannend, traditionelle Frauenverbände mit neuen feministisch geprägten Vereinen zusammen zu bringen. In der SPD war ich auch noch im Ortsvereinsvorstand im Nordend aktiv. Es war eine unglaublich spannende Zeit, da ab 1989  in Frankfurt erstmalig Rot-Grün regierte und wir viel Aufbruchstimmung, besonders in der Frauenpolitik, erlebten. Auf einmal war die Umsetzung von Projekten möglich, die lange nur theoretisch diskutiert werden konnten. Über Frankfurt hinaus habe ich als stellvertretende Bezirksvorsitzende der SPD-Frauen die SPD auch im Landesfrauenrat vertreten. Die Frauenkulturinitiative hatte in Frankfurt das Frauenkulturhaus betrieben, das zum Dreh- und Angelpunkt vieler kultureller und politischer Veranstaltungen wurde. Ein Beispiel: Aufgrund einer gemeinsamen Aktion von AsF und Frauenkulturhaus initiierten wir einen Hessischen Preis für Frauen in der Bildenden Kunst. Wir erreichten bei der damaligen Ministerin Evelies Mayer die Auslobung des Maria Sibylla Merian Preises für Bildende Künstlerinnen. Ein schönes Beispiel, wie aus einer einfachen Idee ein greifbarer Erfolg wird

Aktuell

Kommunalpolitik ist wirklich meine Leidenschaft geworden, Neben meinen Mandaten im Kreistag, der Stadtverordnetenversammlung und dem Landeswohlfahrtsverband bin ich Vorsitzende der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik Main-Taunus, stellv. Vorsitzende im Landesvorstand Hessen und seit Januar 2022 auch Beisitzerin im Bundesvorstand. Dann bin ich auch stellvertretende Vorsitzende der Akademie für Kommunalpolitik Hessen. Ein Verein, der Bildungsangebote besonders für Kommunalpolitikerinnen und -politiker konzipiert. Da mich als lesbische Frau auch der Kampf gegen Homophobie bewegt, engagiere ich mich beim Lesben- und Schwulenverband Deutschland und bin dort Landessprecherin in Hessen. 


Vereinsmitgliedschaften:

Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik

Akademie für Kommunalpolitik Hessen e.V.

Toni-Sender-Akademie e.V.

LSVD

Frauen helfen Frauen e.V.

Freiwillige Feuerwehr Kelkheim Mitte e.V.

Museumsverein Kelkheim e.V.

Förderverein Musik und Kunst am Zauberberg e.V.

VdK

Büro für staatsbürgerliche Frauenarbeit

CSD Leipzig e.V.